Die Projektionen der Grünewaldausstellung
Die Technik
Das Prinzip der zur Darstellung verwendeten Technik ist grundsätzlich mit einer normalen Diaprojektion vergleichbar. Jedoch gibt es folgende Besonderheiten:
Statt einer regulären Projektionsfläche wird hauchdünner, transparenter Stoff eingesetzt (ca. 18 g/m, schwer entflammbar, in 90 und 160 cm Breite). Dieser Stoff entwickelt bei Anstrahlung eine starke Leuchtkraft und dort, wo kein Licht den Stoff erhellt, bleibt er durchsichtig. Die Projektoren sind möglichst unauffällig knapp unter der Decke montiert und projizieren in steilem Winkel nach unten auf den Stoff.
Eine ähnliche Technik wurde von uns das erste Mal auf der Mutec 2001 in München vorgestellt. Damals gingen wir von der Verwendung herkömmlicher Diaprojektoren aus, was folgende Probleme mit sich brachte:
Die Lüftergeräusche sind recht laut, und was bei einem Projektor noch erträglich sein mag, wird bei ca. 20 Stück doch zu einer erheblichen Geräuschkulisse (die Firma Kindermann hat eine Silent-Serie auf dem Markt, die zwar schon eine deutliche Geräuschreduzierung hat, uns aber immer noch zu laut vorkam und auch nicht für den dreimonatigen Dauergebrauch geeignet ist). Die Lebensdauer der Lampen ist sehr kurz, sie liegt bei ca. 35 bis 50 Stunden, und somit wäre mit einem ständigen Ausfall einzelner Projektoren zu rechnen.
Eine Alternative hätten Beamer sein können. Dennoch entschieden wir uns aus folgenden Gründen gegen ihren Einsatz:
- Die Auflösung ist mit ca. 1,3 Mio. Bildpunkten deutlich geringer als die Dia-Ausbelichtung mit 12 Mio. Punkten.
- Bei stehenden Bildern fallen die Rot-Grün-Blau Bildpunkte unangenehm auf.
- Die Lüftergeräusche sind um ein Vielfaches lauter.
- Die Geräte sind wesentlich teurer.
Weiterhin kam der reguläre Projektionsaufbau nicht in Frage, weil sich dabei die Projektoren im rechten Winkel zur Abbildung befinden müssen. Wenn das Bild in Augenhöhe sein soll, muß der Projektor also ungefähr in der gleichen Höhe sein und das bedeutet, dass 20 Geräte samt Stativen oder Abhängungen im Raum verteilt sind. Viel schlimmer als diese optische Unruhe wäre jedoch, dass man ständig durch das Licht der Projektoren geblendet wird oder das zu betrachtende Bild selbst verschattet.
Die Lösung für diese Problem ist die Schrägprojektion, das heißt die Projektoren werden in 4 Meter Höhe an einem 29 cm Bühnentraversen-System knapp unterhalb der Decke angebracht (dieses schlanke, unauffällige System wich leider einem kostengünstigeren 50 cm Baugerüst) und strahlen in steilem Winkel auf die Projektionsflächen herunter. So kann man teilweise bis auf ca. 20 cm an das Bild herantreten, ohne es zu verschatten oder geblendet zu werden. Zusätzlich verschwindet damit die ganze Technik aus dem Sichtbereich.