Die Projektionen der Grünewaldausstellung
Allerdings muß man bei der Schrägprojektion folgende Punkte beachten:
- es kommt zu einer trapezförmigen Verzerrung des Bildes auf der Projektionsfläche und
- durch die Schrägstellung des Projektors kann das projizierte Bild nicht mehr überall fokussiert werden, da der obere und untere Bildrand unterschiedliche Abstände zum Projektor haben.
Um die trapezförmige Bildverzerrung bei den Dias zu kompensieren, mussten alle Bild- und Diavorlagen (Mittel- und Großformat) eingescannt und mit Bildbearbeitungsprogrammen (Photoshop) so bearbeitet werden, dass sie in der späteren Projektion wieder in Originalform und –größe erscheinen. Diese Arbeit erwies sich als ungemein aufwendig. Teilweise mussten bis zu 5 Korrekturen vorgenommen werden, die jeweils ausbelichtet, entwickelt und vermessen wurden und damit sehr zeitaufwendig waren.
Ein weiteres Problem ist die Haltbarkeit des Diamaterials. Dies ist nicht für Dauerprojektion ausgelegt und verblasst mit der Zeit. Wir haben mit mehrlagigen UV- und IR-Schutzfiltern versucht, diesen Vorgang zu verlangsamen, dennoch war ein wöchentlicher Wechsel aller Dias während dieser dreimonatigen Ausstellung nötig. Eine bemerkenswerte Beobachtung ist die, dass die Dias (bei uns Fuji Velvia) eine deutlich längere Standzeit haben, wenn man sie seitenverkehrt einlegt. Um diesen Effekt zu nutzen, müssen natürlich alle Vorlagen seitenverkehrt ausbelichtet werden, damit sie in der anschließenden Projektion wieder seitenrichtig erscheinen.
Für den Einführungstext (weiße Schrift auf schwarzem Grund) wurde statt eines Diafilms ein Offset-Film verwendet, der im Gegensatz zum Diamaterial über drei Monate ohne Qualitätsverluste projiziert wurde.
Das (Un-) Schärfeproblem lässt sich nur durch das Kippen des eingelegten Dias beheben, was bei kaum einem Projektor möglich ist (bei Beamern lässt sich zwar die Trapezverzerrung elektronisch kompensieren, nicht aber die Schärfe).
Der einzige Projektor, der unseren Anforderungen gerecht wurde, ist ein Effektprojektor aus dem Showbereich von der Firma Clay Paky. Er verfügt über einen sehr leisen Lüfter, eine 150 Watt Metalldampf-Lampe mit einer sehr hohen Lichtausbeute und einer Lebensdauer von ca. 12.000 Stunden (zum Vergleich: 50 Stunden beim Diaprojektor). Durch zusätzliche Diavorsätze und eine große Auswahl an Objektiven unterschiedlicher Brennweite lässt er sich zu einem hochwertigen Diaprojektor aufrüsten. Diese Diavorsätze wurden von uns umgearbeitet und mit Justierschrauben versehen, mit deren Hilfe die Diavorsätze gekippt und Unschärfen so ausgeglichen werden konnten.