Schatzkammer Köln

Kurze Geschichte zum Bau

Die am 21. Oktober 2000 eingeweihte neue Schatzkammer des Kölner Doms ist ein eigens für diesen Zweck errichteter Neu- und Umbau.
Nach einem Plan von Dipl.-Ing. Bernd Billecke, Architekt bei der Dombauverwaltung, wurde, nach Beschluß des Domkapitels, seit 1995 die neue Domschatzkammer errichtet.
Bernd Billecke plante als >Heiltumskammer<, die die wichtigsten Reliquien des Domes aufnimmt, östlich der Nordquerhausfassade ein auf der Domplatte stehendes, würfelförmiges, mit Bronzeplatten verkleidetes Gebäude. An dessen Südseite, unmittelbar neben dem Nordquerhaus liegen die Eingänge zur neuen Schatzkammer. Von dem Eingangsraum aus erschließt ein neues, an den Fundamenten des gotischen Domes entlanglaufendes Treppenhaus die unterhalb des Domplattenniveaus liegenden Schatzkammerräume. Vorausgegangen waren Sanierungsarbeiten im Sakristeikeller und in den umgebenden Räumen. Der vor 1277 errichtete Sakristeikeller, eine Über 10 m hohe, von zwei Säulen getragene, dreijochige Halle, sollte das Zentrum der Schatzkammer bilden. zunächst war geplant, die hier Ende des 16. Jahrhunderts aus Ziegeln eingezogene Zwischendecke zu entfernen, um den ursprünglichen großartigen Raumeindruck wiederherzustellen. Aus denkmalpflegerischen Gründen, und um mehr Ausstellungsfläche für die Schatzkammer zu haben, wurde darauf verzichtet. An einer Stelle jedoch wurde die Zwischendecke geöffnet, so daß man beim Eintritt in die Schatzkammer auch Einblick in die darunterliegende Paramentenkammer hat und den ursprünglichen Raum erahnen kann. Neben den beiden Geschossen des Sakristeikellers befinden sich auf der oberen Ebene noch ein tonnengewölbter Raum, die sogenannte Bibliothek mit einem kleinen Vorraum, und auf der unteren Ebene das sogenannte Lapidarium, das dem Untergeschoß des Sakristeikellers (Paramentenkammer) östlich vorgelagert ist.
Die Sammlung des Domschatzes ist auf fünf Räume verteilt. Die Heiltumskammer ist der einzige
oberirdische Raum, und nur hier gibt es Tageslichteinfall (ein Fenster in der Decke durch das man den Dom sehen kann). Hier werden die Hauptreliquien und die hölzernen Reliquienschränke der Zeit um 1300 dargestellt.
Im Obergeschoß des Sakristeikellers (der Schatzkammer) werden liturgische Geräte und Insignien gezeigt. In der Bibliothek sollen, neben wenigen Stücken der textilen Altarausstellung, im Wechsel Handschriften der Dombibliothek ausgestellt werden. Dieser Raum ist auch für kleinere Themenausstellungen zu nutzen. Der Vorraum ist der Verehrung der Heiligen Drei Könige mit dem originalen Holzkern des Dreikönigenschreins als Zentrum gewidmet.
Im Untergeschoß des Sakristeikellers wird ein kleiner Teil des Paramentenschatzes des Domes gezeigt, dazu einige Insignien und liturgische Geräte, die den Gebrauchszusammenhang der Gewänder verdeutlichen.
Der Vorraum, das Lapidarium, nimmt einige der mittelalterlichen Skulpturen aus den Domdepots auf, dazu die Funde aus den beiden Frankengräbern des 6. Jahrhunderts.